Philharmonie Kiew 2014 Koichi Miura 4 webMit der "Philharmonie Kiew" gastierte im November 2017 eines der wichtigsten Orchester Osteuropas in Deutschland. Die Musiker spielten unter der Leitung des Dirigenten Mykola Dyadiura Werke von Carl Maria von Weber, Edvard Grieg, Anton Bruckner und Johannes Brahms. Als Solist begeisterte der Pianist Antonii Baryshevskyi, Gewinner des 14. Internationalen Arthur-Rubinstein-Wettbewerbs in Tel Aviv, mit seiner Interpretation zweier Konzerte von Jospeh Haydn und Robert Schumann.

 

 

"Der Abend begann mit der eher selten gespielten Konzertouvertüre „Im Herbst“ op. 11 von Edvard Grieg (1843-1907). Das 1866 entstandene, 1887 überarbeitete Werk bietet eine locker gewirkte Folge von Teilen mit wagnerschem Pathos und Volksliedpartien. Das Orchester unter der Leitung von Mykola Dyadiura trat dem Potpourri-Charakter mit formender Dichte entgegen und schuf eine organische Verbindung von Ruhe und Bewegung. Die Stimmungswechsel, die Melancholie des herbstlichen Abschiednehmens, die Fröhlichkeit der Hörnerrufe zur Jagd, insgesamt die vielen Anklänge an die Folklore der norwegischen Heimat erfuhren eine farbige orchestrale Gestaltung." Delmenhorster Kurier

"Bereits die einleitende Ouvertüre zu Webers "Oberon" wurde, ohne deswegen fett oder bräsig zu werden, von jenem spezifisch romantischen Sound beseelt, der aus Dresden oder Berlin kaum besser kommen könnte. Das berühmte dreitönige Hornmotiv - exzellent; die Streicher im pianissimo - nahezu auratisch. Dann im schnellen Hauptsatz das Abtauchen der zweiten Themengruppe in Tempo und Agogik - da waren Meister einer opernnahen Spannungsdramaturgie am Werk. Genauso einnehmend Haydns D-Dur-Klavierkonzert, in dem sich das stark abgespeckte Orchester als überaus einfühlsam-flexibler Begleiter erwies. Der Solist Antonii Baryshevskyi wiederum widerstand wohltuend allen Versuchungen, aus diesem frischen, frühklassisch perlenden Werk ein Objekt virtuoser Zurschaustellung oder künstlichen Aufdonnerns zu machen." Kölner Stadt-Anzeiger

"Bei Bruckner herrschte im Publikum atemlose Stille." Oberhessische Presse

"Die einleitenden heftigen Akkorde des Orchesters, das dann folgende fast rezitativische, abwärtsstürzende Oktav-Solo des Klaviers spielte der Ukrainer (Anm.: das Klavierkonzert in a-moll von Schumann) erstaunlich moderat, keineswegs so kraftstrotzend und heroisch wie in vielen anderen Darstellungen. Ganz anders das träumerische Hauptthema, das kurz danach folgt: Hier kitzelte Baryshevskyi wirklich alles an Romantik und Poesie aus den Zeilen heraus, was überhaupt nur geht. Ein Rausch der goldenen Anschlagsfinesse, der subtilen Verzögerungen. Wunderbar. Hier musizierte Baryshevskyi wirklich ergreifend. (...) Für die Brahms-Sinfonie entwickelte Dyadiura eine geradezu meisterhaft ausgewogene Deutung. Mit eher etwas langsamen Tempi bot er seinen ausgezeichneten Holzbläsern dabei viel Freiraum. So stand weniger die Rasanz des letzten Satzes und der Humor des "Allegretto grazioso" im Vordergrund als vielmehr der milde naturhafte Farbenzauber der Instrumente. (...) Gewaltiger, begeisterter Beifall des Publikums." Donaukurier 

Philharmonie Kiew © Koichi Miura


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